
Rückblick: Demokratie stärken: Chancen und Verantwortung des Bildungssystems
Am 10. März 2025 fand der sechste treffpunkt.BILDUNG statt, diesmal mit dem Fokus auf Demokratiebildung im Bildungssystem. In einer offenen, interaktiven Veranstaltung diskutierten Expert*innen, Pädagog*innen, Schüler*innen und Personen aus Bildungsprojekten gemeinsam, welche Rolle Schulen, außerschulische Lernräume und politische Bildung für die Demokratieentwicklung spielen.
Podiumsdiskussion
Unsere Gäste gaben spannende Einblicke in ihre Arbeit und Erfahrungen:
- Claudia Gerhartl (Schulleitung SchülerInnenschule)
- Luise Wernisch-Liebich (Zukunftsrad)
- Patricia Hladschik (Zentrum Polis)
- Pascal Günsberg (AHS-Lehrer & Obmann des Vereins PolEdu)
Ein zentrales Thema war die aktuelle Demokratiekompetenz in Österreich:
- Durchschnittliche Bewertung der österreichischen Demokratie: 3,3 von 5
- Bewertung der politischen Bildung in Österreich: 3,6 von 5
- Schulen und außerschulische Lernräume sollten als Erfahrungsräume für Demokratie dienen.
- Demokratiebildung ist im Lehrplan zwar als Unterrichtsprinzip verankert, wird aber oft nicht umgesetzt.
- Viele Lehrer*innen haben nicht die Ausbildung oder das Werkzeug, um politische Bildung im Unterricht umzusetzen.
Erkenntnisse aus der Diskussion:
Was braucht es, damit Demokratiebildung gelingt?
- Mehr gelebte Partizipation und Beteiligung der Schüler*innen in Entscheidungsprozessen.
- Lehrkräfte brauchen mehr Sicherheit und Unterstützung, um politische Themen anzusprechen.
- Demokratie muss bereits früh erlebt werden – nicht nur unterrichtet.
- Politische Bildung sollte ein verpflichtender Bestandteil aller Lehramtsstudien sein.
- Schulen könnten verstärkt mit außerschulischen Bildungsinitiativen kooperieren.
- Ein neues Schulfach für Demokratiebildung könnte helfen, systematische politische Bildung zu gewährleisten.
Ergebnisse der Umfrage unter den Teilnehmenden:
Zu welcher Gruppe oder Gruppen würdest du dich zuordnen? (71 Abstimmungen)
- 27 % Pädagog*innen
- 14 % Schüler*innen, Lehrlinge, Studierende
- 35 % Vertreter*innen externer Bildungsprojekte
- 21 % Bildungsverwaltung, Politik, Fördergeber*innen
- 23 % Andere
Welche Möglichkeiten habe ich, in meiner Arbeit Demokratiebildung zu stärken?
- Schüler*innen aktiv in Entscheidungen einbinden.
- Selbstwirksamkeit und Partizipation im Schulalltag fördern.
- Demokratie vorleben und Schüler*innen motivieren, sich einzubringen.
- Mehr Verantwortung an Schüler*innen übertragen.
- Klassenräte und Abstimmungen in der Schule etablieren.
- Politische Bildung als festen Bestandteil im Schulalltag verankern.
Wie kann Demokratiebildung gelingen?
- Räume schaffen, in denen Demokratie erlebt werden kann.
- Partizipation institutionell verankern.
- Früh mit der Demokratiebildung beginnen – bereits in der Volksschule.
- Direkte Mitsprachemöglichkeiten für Schüler*innen schaffen.
- Demokratie nicht nur als theoretisches Konzept vermitteln, sondern erfahrbar machen.
- Gemeinsamen Diskurs fördern – möglichst viele Entscheidungen gemeinsam treffen.
- Demokratiebildung durch Projekte und Erfahrungslernen stärken.
Offene Fragen für die Zukunft:
- Wie können Schulen so gestaltet werden, dass sie demokratische Erfahrungen ermöglichen?
- Welche Unterstützungsmaßnahmen brauchen Lehrer*innen, um politische Bildung gut vermitteln zu können?
- Welche neuen Formen der Demokratiebildung können in Schulen und außerschulischen Lernräumen erprobt werden?