Das war treffpunkt.BILDUNG #7

Was war das Thema & die Fragestellung des siebten treffpunkt.BILDUNG?

Bildungsübergänge – Was braucht es um junge Menschen und ihre Eltern bei Schulübergängen zu unterstützen? 

Was geschah alles & welche Erkenntnisse konnten gesammelt werden?

1. Auftakt & Zielsetzung

Die Veranstaltung fand erstmals im Education Lab statt und wurde von Julia eröffnet. Sie betonte die Rolle von treffpunkt.BILDUNG als Plattform für Austausch zu gesellschaftlich relevanten Bildungsthemen. Der Abend kombinierte persönliche Perspektiven mit wissenschaftlichen und praxisnahen Inputs – interaktiv und dialogorientiert.

2. Stimmen der Betroffenen: Eine Reise durch Bildungsübergänge

Fünf Kinder, Jugendliche und Eltern erzählten von ihren Erfahrungen beim Übergang in neue Bildungsphasen.
Kernaussagen:

  • Übergänge sind emotional fordernd – Nervosität, Überforderung, Unsicherheit

  • Eltern haben häufig die Entscheidungsgewalt, Kinder fühlen sich oft übergangen

  • Orientierung fehlt, Begleitpersonen und Peer-Support sind entscheidend

  • Schüler:innen wünschen sich Mitgestaltung statt bloßer Anpassung

3. Wissenschaftlicher Impuls von Dr. Helga Fasching

Fasching beschrieb Übergänge als „Schwellenmomente“, in denen Identität und Selbstwirksamkeit neu verhandelt werden.
Zentrale Erkenntnisse:

  • Übergänge sind Risiko und Chance zugleich

  • Systemische Hindernisse wie mangelnde Durchlässigkeit und fehlende Orientierung belasten vor allem bildungsferne Familien

  • Erfolgreiche Übergänge brauchen:

    • Ressourcenorientierung statt Defizitblick

    • Inklusive Perspektiven – speziell nach der Pflichtschule

    • Beziehungsarbeit, Kooperation, Mitgestaltung

Zitat: „Wir brauchen Übergänge, die MIT Kindern gestaltet werden.“

4. Paneldiskussion: Praxis trifft Perspektive

Mit Ashley (YouthExpert), Nora Eberharter (Sindbad) und Veronika Cook (Elementarpädagogin).
Diskussionsschwerpunkte:

  • Individuelle Erfahrungen: Übergänge prägen das Selbstbild – Unsicherheiten entstehen, wenn Orientierung fehlt

„Jugendliche können sich gegenseitig stärken – aber sie brauchen Zugänge, Orte und Möglichkeiten, sich zu vernetzen.“ – Ashley

  • Was brauchen Beteiligte? Mehr Zusammenarbeit zwischen Institutionen, Mentor:innen-Modelle und Zeit für Austausch

  • Systemische Forderungen: Strukturelle Unterstützung, verpflichtende Übergangsbegleitung, Peer-Strukturen stärken

Zitat: „Wenn Kinder sich als kompetent erleben, gehen sie gestärkt in neue Bildungsräume.“

5. Interaktive Phase: Schatzkisten des Übergangs

In Kleingruppen entwickelten die Teilnehmer:innen „Schatzkisten“, gefüllt mit Tools, Ideen und Ritualen für gelingende Übergänge.

Häufig genannte Inhalte:

  • Mentoring & Peer-Support

  • Fehlerkultur & Empowerment

  • Schnuppertage & Briefwechsel

  • Soziale Rituale & Elternkommunikation

  • Zugang & Gerechtigkeit (z. B. mehrsprachige Formate)

In einem zweiten Schritt wurden sofort umsetzbare Ideen ausgewählt und auf Postern visualisiert.
Beispiele:

  • Buddy-Systeme & Peer-Tandems

  • Realitätscheck-Übungen für Schulwechsel

  • Projektwochen zwischen Kindergarten & Volksschule

  • Berufsschnuppertage mit niederschwelliger Ansprache

Schlüssel zum Erfolg laut Teilnehmenden:

  • Mehr Zeit & Räume für Beziehung

  • Stärkere Zusammenarbeit entlang der Bildungskette

  • Strukturelle Rahmenbedingungen statt Einzelinitiativen

6. Fazit & Ausblick

Bildungsübergänge sind prägende, sensible Phasen – und zu oft dem Zufall überlassen. Der Abend zeigte eindrucksvoll:

  • Übergänge müssen individuell begleitet & strukturell gestützt werden

  • Kinder und Jugendliche brauchen Räume der Mitgestaltung

  • Bestehende Initiativen (z. B. Mentoring) sollten verankert, systemisch gedacht und flächendeckend ausgebaut werden

treffpunkt.BILDUNG #7 hat einmal mehr gezeigt, wie viele Menschen in Österreich daran arbeiten, faire Bildungswege zu gestalten – gemeinsam, praxisnah und zukunftsorientiert. 

Wir danken euch für eure Arbeit und freuen uns auf das nächste Mal!